zurück Grastalhof Holzalter Pollenprofile im Hoarlachtal-Larstigtal
Niederthai
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Im Tal Umhausen, rechts oberhalb, Niederthai mit dem Hoarlachtal, wo Richtung Osten ein alter Saumweg und Übergang ins Gleirschtal im Sellrain geht. | |
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Begehung der "Breiten Scharte"
2761m, Übergang zwischen Gleirschertal (Sellrain) und
Zwiselbachtal (Niederthai).
Im Sommer 1998 sind mein Enkel Philipp und ich auf das Joch "Breite Scharte" marschiert, um den Übergang genauer zu erforschen. Von Niederthai aus gingen wir auf die Gubener-Hütte, übernachteten dort, stiegen Tags darauf dem markierten Steig folgend bis zur obersten Wasserquelle. An dieser Stelle verließen wir den Steig über das Gleirschjoch und folgten dem Talverlauf (unschwierig) Richtung "Süd-Ost" zur "Breiten Scharte". Nach 3 Stunden standen wir auf dem Joch und ich konnte meine Forschungen machen. Der östliche Hang (Samerschlag!!) ist in einer Breite von ca. 20 Meter vor Jahren ins Tal abgebrochen und hinterließ einen tiefen Graben. Ansonsten ist dieser Übergang leichter zu Überqueren als das benachbarte Gleirscherjöchl. (2750m) Das Gleirscherjöchl war ein häufig begangener Saumweg vom Ötztal ins Sellraintal und umgekehrt. Vor 5 Jahren (1995) erzählte mir Isidor Grießer, daß er als junger Mann geholfen hat, die Pferde ins Küthai auf die Sommerweide zu treiben, und da sind sie über die Breite Scharte gefahren. Nur mehr schmale Steigspuren an den Hängen sind heute noch erkennbar. (von Schafen und Wild)
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In der "Stube", eine Bezeichnung der Gegend unterhalb des Überganges auf der Zwiselbacher-Seite in 2500m Höhe. Im Hintergrund die "Breite Scharte", dieser Übergang ins Sellraintal wird heute nicht mehr begangene. Sehr wohl in alter Zeit.
Etwas abseits des Steiges über das Gleirschjöchl fanden wir einen verfallenen Unterstand in der Größe von 2 x 1,3m und an der Hangseite 1,5m hoch. An drei Seiten mit Trockenmauern umgeben, wobei 2 Seitenmauern eingestürzt sind. Zuinnerst war eine kleine Feuerstelle. 6 bis 8 Leute konnten hier bei einem Unwetter untersitzen. Holzreste haben wir keine gefunden.
Über das Alter dieses Unterstandes taste ich im Dunkeln. Alte Hirten, Jäger und Bergsteiger von Niederthai konnten mir über diesen Unterschlupf keine Auskunft geben.
Besiedelung:
Entgegen der Lehrmeinung, dass das mittlere Ötztal durch das Tal besiedelt worden ist, bin ich der Auffassung dass dies nicht der Fall ist.
Warum?
Hier ein Ausschnitt aus meiner Arbeit zum Oberen Höfle in Niederthai.
Als
der wohlbekannte Mann von Similaun
(Tisenjoch), kurz
Nun
wieder zu den Schwaighöfen!
Der
Grundherr (meist waren es Adelige oder
Warum?
Man
muss sich in diese Zeit zurückversetzen.
Das
Frauenkloster Chiemsee wurde
wie üblich mit vielen Gütern ausgestattet.
©
1996 by Kopp Werner, Hall in Tirol.
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Grastalhof und Feld.
Der Grastalhof im Hoarlachtal hinter Niederthai existierte zwar lange schon, erst aus dem Jahre 1366 ist ein Kaufbrief zwischen den Herrn von Starkenberger und dem Herrn von Fras aus Au im Tiroler Landesarchiv in Innsbruck vorhanden.
Kaufbrief zwischen Chunrad der Fras aus Au und Hans von Starkenberger, anno 1366. TLA
Grastalfeld im Hoarlachtal
An der Stelle wo heute der große Heustadel steht, befand sich bis ca.1850 der Grastalhof mit einer Feuerstelle und einem Backofen. Beim rechten oberen Heustadel befand sich der Stall dazu.
Segmentablagerungen bei der Wassereinkehr oberhalb des Grastalfeldes. Die durch
Brandrodung zuunterst gefundene Holzkohlenschicht wurde mit der C14 Methode,
zwischen anno 1042 und 1223 unserer Zeitrechnung datiert. (siehe Clemens Geitner)
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Altersbestimmung
von Holz in
Niederthai!
(Dendrochronologisch
datierte Gebäude in Niederthai.)
Im
Jahre 1976 hat die Studentin Frau Aki Giertz aus München, im Auftrag von
Alpen-Botaniker Dr. W. Moser, vor allem mit Grießer Isidor, folgende Gebäude
in Niederthai untersucht.
Weiters
hat Dr. Nicolussi, von der UNI
Innsbruck, mit mir, Werner Kopp, im Sommer 1998 zusätzlich 4 Objekte geprobt.
Holzbalken
von Haus 44 in Niederthai mit Schlagdatum 1625.
Larstig-
Haus von Hittls, seit 1953 zerst...............1471
Larstig-
Haus von Grießer....................................1770
Larstig
Stall,........................................................1575*
Niederthai,
Haus 6..............................................1465*
Niederthai,
Haus 25............................................1555*
Niederthai,
Haus 33..............................................1473
Niederthai,
Haus 36.............................................1594
Niederthai,
Scheune 36.........................................1571
Niederthai,
Scheune 37.........................................1624
Niederthai,
Berghof- Scheune 38..........................1870
Niederthai,
Scheune 39.........................1525 und 1765
Niederthai,
Haus 41,Innen....................................1692
Niederthai, Scheune
41................1604,1838 und 1863
Niederthai,
Haus 44.......................................1625-35*
* Bei den 4 Proben von 1998 wurden an 3 Proben, die Waldkanten exakt mit den Schlagdatum datiert .
Für
das Haus 44, ergaben aus 3 Proben ,
eine ca.
Datierung von 1625 bis 1635 .
Werner
Kopp,
Hall in Tirol, im Monat Hornung (2) AC 1999.
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Pollenprofile im Hoarlachtal-Larstigtal:
Die
Universität München, Institut für Goegraphie machte in den Jahren 1990 bis 98
umfangreiche Bodenuntersuchungen in diesem Teil des Ötztales.
Clemens Geitner schrieb in seiner Diplomarbeit 1999 diese Forschungsergebnisse
unter dem Titel: "Sedimentologische und vegetationsgeschichtliche
Untersuchungen an fluvialen Segmenten in den Hochlagen des Hoarlchtales."
zusammen. ISBN 3 925 308 52 0 , Geobuch-Verlag, München.
Das Hoarlachtal mit seinen Seitentäler, östlich und oberhalb von Umhausen im Ötztal.
Hochmoor im Larstigtal, 2285 Meter über dem Mittelmeer.